400.000 m² geschützter Regenwald in Peru (Yurimaguas)

Der Lebensraum des einst verschollenen „Fantastischen Baumsteigers“

Im Rahmen unserer Reise durch Amazonien im März 2022 besuchten wir einen besonderen Fleck Erde. Das Zuhause des Fantastischen Baumsteigers. Eine wenige Hektar messende Waldinsel, die augenscheinlich im Begriff steht, dasselbe Schicksal zu erfahren wie die nähere Umgebung. Die bereits an einigen Stellen gekappte Bodenvegetation ließ nur den Schluss zu, dass bald gerodet werden soll, zu Gunsten von Palmölfeldern und Viehweiden. Was bedeuten würde, dass der noch bis 2011 als ausgestorben geglaubte Frosch nur 11 Jahre nach seiner Wiederentdeckung tatsächlich ausstirbt. Es handelt sich um Ranitomeya Fantastica in der -nominat- Farbvariante. Ein Daumennagel großes Fröschchen, welches der Farbenpracht bunter Aras in nichts nachsteht.

Die Kontaktaufnahme und weiterführenden Gespräche mit dem Besitzer führten ins Nichts. Absurde Vorstellungen über den Verkaufspreis ließen uns einen anderen Weg einschlagen. Nicht nur, dass wir das Geld nicht hatten oder zeitnah hätten auftreiben können, wir wollten nicht, dass jemand unsere Sorge für die Natur und ihre Geschöpfe ausnutzt, um sich gesund zu stoßen. Also schickten wir Josh Allen, unseren Guide aus der Dokumentationsreise und mittlerweile fester Bestandteil Plant for Futures, auf den Weg, einen Wald für eine potentielle Umsiedelung der Tiere zu finden. Im dritten Anlauf dann die Sensation. Uns erreicht ein WhatsApp-Videoanruf, auf dem Josh mit dem Besitzer eines Waldes, die Möglichkeit für einen Umsiedlungsort beschreibt. Josh nähert sich dem Boden, als plötzlich ein auffällig schön gefärbter Frosch durch das Laub huscht. Ein besseres Drehbuch hätte es nicht geben können. Eine Sensation unter Pfeilgiftfroschenthusiasten und für uns ein riesiger Glücksfall. Sachen packen und auf geht es nach Peru!

Nicht, dass wir Josh misstrauen würden, aber wir mussten uns selbst ein Bild machen und vor allem die Verkäufer treffen. 3 Wochen später standen wir in diesem Wald in Loreto. Deutlich größer und damit gesünder, als alle vorherigen Waldstücke. Ganz zu schweigen von dem Potential der Vergrößerung durch den Ankauf weiterer Parzellen. Nun galt es in erster Instanz Josh´s Fund zu bestätigen. Keine 10 Minuten im Wald begeisterte uns ein Tier der Art Ranitomeya Imitator. 1 Stunde und fünf andere Pfeilgiftfroscharten später bittet uns unser Mitstreiter Manu, seines Zeichens weit davon entfernt Ahnung von Fröschen zu haben, „mal gucken zu kommen“. „Der Frosch sieht anders aus als die bisherigen.“ Tatsächlich! Wir haben den richtigen Wald. Glücklicher hätten wir nicht sein können. Die Folgetage wurden damit verbracht diesen zu kartieren, mit GPS-Koordinaten zu versehen und die Verkäufer im Wald, sowie am Verhandlungstisch zu treffen. Wir haben nun Vorverträge auf 40 Hektar abgeschlossen und darauf Anzahlungen geleistet. Was wir brauchen ist der Rest der Kaufsumme. Geld für Anwälte, Notare, Landvermesser und unseren Ranger. Augusto, selber kein Unschuldslamm was Entwaldung angeht, hat die Seiten gewechselt und ist jetzt unser Ranger. Er kennt das Gebiet, die Nachbarn und vor allem die Mentalität. Mit seiner Hilfe gehen wir die ersten Schritte eines Schutzgebietes, welches es in dieser Region noch nicht gibt. Schiessfallen-verseucht könnte man die Wälder in diesem Teil Perus nennen. Doch das soll uns nicht hindern. Zu artenreich und wertvoll sind diese Waldreste.

Unsere Pläne für die Zukunft sehen eine mehrere Quadratkilometer großes Schutzgebiet vor. Aus Fragmenten Eins machen. Einen großen Wald! Helft uns dabei und rettet ein Stück so wertvollen Amazonasregenwald!