5.000 m² geschützter Regenwald in Costa Rica

5.000 m² geschützter Regenwald in Costa Rica

Hey ihr Naturbegeisterten. Wir nehmen euch mit auf eine Reise nach Costa Rica. Wir, heißt in diesem Fall Ich Félix, meines Zeichens einer der drei Gründer von Plant for Future, begleitet von meiner Frau Kim. Unsere Motivation, das zentralamerikanische Land zu besuchen, war dreierlei Natur. Zum einen wollten wir uns selber ein Bild davon machen, wie der Staat Costa Rica seine Natur als das versteht was sie ist, nämlich ein unermesslich wertvoller Schatz, den es zu schützen gilt und zum anderen galt es sich Vorort davon zu überzeugen, wo wir als Plant for Future bereits helfen konnten und wo unsere Hilfe auch künftig gefragt sein wird, diesen einzigartigen Naturschatz zu bewahren.

Sicherlich gilt Costa Rica mit seinen über 25% als Schutzgebiet ausgewiesener Landesfläche und einer Wiederbewaldungs-Quote von 20% in den letzten 30 Jahren als das Vorzeigeland in puncto Umweltschutz. Dies war allerdings nicht immer so. Lange folgte man auch hier Ideen herkömmlicher Landausbeutung durch die Anlage von Monokulturen und Viehweiden. Diese Narben sind heute noch erkennbar, doch ein staatlicher Kurswechsel und das Engagement unzähliger nichtstaatlicher Organisationen trägt zur weiteren Umkehrung und Heilung des Landes bei. Doch dazu später mehr. Wer nach Costa Rica reist möchte natürlich möglichst viel von der einzigartigen Natur erleben. Da stellen wir keine Ausnahme dar und unser tierischer Wunschzettel wurde immer länger…

Ganz oben mit von der Partie, der Quetzal! Und so ging es bevor wir uns dem pazifischen Regenwaldgebieten und unseren Partnern vom „Regenwald der Österreicher“ widmeten, in den auf etwa 3.000 Meter Höhe gelegenen Nebelwald in San Gerardo de Dota. Eine wirklich atemberaubende Kulisse, geprägt von unberührter Natur. Eine Vegetation, die ihresgleichen sucht, untermalt mit Klängen von tosenden Wasserfällen. Tatsächlich sollten wir das Glück haben, neben unzähligen Kolibris auch den sagenumwobenen Quetzal zu sehen. Ein einzigartiges Geschöpf und nicht umsonst Aushängeschild für den Umweltschutz. Ihr Vorhandensein spricht für die Stabilität des dortigen Ökosystem. Die Tiere leben von wilden Avocados und reagieren empfindlich auf Eingriffe in ihr Habitat.

Nun aber an die Arbeit! Zugegebenermaßen die Angenehmste, mit der ich mich im Rahmen meines Schaffens bei Plant for Future jemals befassen durfte. Stichwort Partnerpflege. Sehr gerne sind wir der Einladung von Michael Schnitzler und dem „Regenwald der Österreicher“ gefolgt. Ein Mann und eine Organisation, deren 30-jähriges Treiben wir nur bewundern und von dem wir sehr viel lernen können. Voller Vorfreude und zugegebenermaßen auch mit etwas Aufregung steuerten wir die Esquinas Rainforest Lodge an.Die Lodge befindet sich in einem 14 Hektar großem Reservat, welches von Michael und seinem Team geschützt und an den benachbarten Nationalpark Piedras Blancas angegliedert ist. Alleine in diesem Gebiet leben über 300 Vogelarten, beinahe 100 Arten von Säugetieren, sowie unzählige Reptilien und Amphibien. Durch die Pflanzung von mehreren tausend Regenwaldbäumen im nahegelegenen Tal von La Gamba, zählt die Esquinas Rainforest Lodge zu einer der wenigen CO­2-neutralen Ökolodges. Aber damit nicht genug – der 1991 von Michael ins Leben gerufene Verein „Regenwald der Österreicher“ hat es sich zur Aufgabe gemacht, bisher wirtschaftlich genutzte Areale freizukaufen, zu renaturieren und so Wildtierkorridore zwischen isolierten „Waldinseln“ bis zur Pazifikküste und damit eine Verbindung zwischen den großen Nationalparks „Piedras Blancas“ und dem „Corcovado“ zu schaffen. So soll der genetischen Vielfalt und dem Wanderverhalten verschiedener Spezies Folge geleistet werden. Um diese Gebiete langfristig zu schützen, sind Wildhüter angestellt, wird nachhaltiger Ökotourismus und Tropenforschung betrieben und somit die lokale Bevölkerung eingebunden. So sieht ein nachhaltiges Konzept zum Schutze der Natur aus.

Bei einem gemeinsamen Mittagessen mit Michael und seiner Lebensgefährtin Suse lernten wir uns besser kennen. Zwei, die wohl zu den bewundernswertesten Menschen zählen, die wir in unserem Leben getroffen haben. Michaels Leidenschaft waren schon immer Reisen in die grünen Paradiese unseres Planeten. Ein Mann, der den Kilimandscharo bestieg, den Grand Canyon mit einem Floß durchfuhr, die Galapagosinseln und die Antarktis bereiste, um dann final in Costa Rica seine Passion zu finden. Regenwald! Und nun sitzen wir mitten in seinem Lebenswerk. Voller Respekt lauschen wir seinen Erfahrungen und Erlebnissen und plaudern über unsere Visionen und Ziele zum Schutz unseres so wunderbaren Planeten.

Am nächsten Tag besuchen wir gemeinsam die La Gamba Tropenstation, eine Forschungs-, Lehr- und Weiterbildungsinstitution der Universität Wien am Rande des „Regenwaldes der Österreicher“. In einem der artenreichsten Tieflandregenwälder Mittelamerikas bietet sie beste Voraussetzungen für Seminare, Kurse und Feldforschungen. Flo, ein Biologie-Doktorand, zeigte uns voller Stolz die Tropenstation und schwärmte von seiner Bienensammlung, welche elementarer Bestandteil einer Studie zur Wechselwirkung von Bestäubern und Pflanzenvielfalt in den aufzuforstenden Gebieten darstellt.

Da die Wiederbelebung dieser Vielfalt und auch die Wiederbewaldung der Gebiete nicht schnell genug gehen kann, wird Mutter Natur unter die Arme gegriffen und mit der „Finca Modelo“, eine Baumschule im „Regenwald der Österreicher“, betrieben. Sie spielt eine wichtige Rolle für das Projekt der Wiederbewaldung ehemals wirtschaftlich genutzter Flächen. Mehr als 150 verschiedene Baumarten werden unter Anwendung agroökologischen Methoden gezogen. So werden zum Beispiel Nutztiere wie Hühner und Schweine gehalten, um organisches Material zu verwerten, welches wiederum dem Kreislauf zugeführt wird. Besonders interessant fanden wir den Regenwurmkompost, welcher beim Pflanzen von neuen Bäumen hinzugegeben wird.

Der nächste Halt war ein ganz Besonderer für uns. Denn es handelt sich um einen 30 Hektar großen Wildtierkorridor, zu dem wir als Plant for Future bereits beigetragen haben. Doch schon auf dem Weg dorthin ist das Ausmaß der Umweltzerstörung kaum zu übersehen. Dafür brauchen wir das Auto nicht verlassen. Kilometer um Kilometer nichts als Palmen. Klingt nach Urlaub! Jedoch handelt es sich hier um Plantagen. Palmenölplantagen, soweit das Auge reicht. Kein ausschließlich asiatisches Phänomen also. Der Anblick und das dazugehörige Gedanken-Karussell möchten uns all die Areale verzehrten Landes aufkaufen lassen, um es wieder in die Hände der Natur geben zu können. Aber so einfach ist es eben nicht…

Da die Wiederbelebung dieser Vielfalt und auch die Wiederbewaldung der Gebiete nicht schnell genug gehen kann, wird Mutter Natur unter die Arme gegriffen und mit der „Finca Modelo“, eine Baumschule im „Regenwald der Österreicher“, betrieben. Sie spielt eine wichtige Rolle für das Projekt der Wiederbewaldung ehemals wirtschaftlich genutzter Flächen. Mehr als 150 verschiedene Baumarten werden unter Anwendung agroökologischen Methoden gezogen. So werden zum Beispiel Nutztiere wie Hühner und Schweine gehalten, um organisches Material zu verwerten, welches wiederum dem Kreislauf zugeführt wird. Besonders interessant fanden wir den Regenwurmkompost, welcher beim Pflanzen von neuen Bäumen hinzugegeben wird.

Der nächste Halt war ein ganz Besonderer für uns. Denn es handelt sich um einen 30 Hektar großen Wildtierkorridor, zu dem wir als Plant for Future bereits beigetragen haben. Doch schon auf dem Weg dorthin ist das Ausmaß der Umweltzerstörung kaum zu übersehen. Dafür brauchen wir das Auto nicht verlassen. Kilometer um Kilometer nichts als Palmen. Klingt nach Urlaub! Jedoch handelt es sich hier um Plantagen. Palmenölplantagen, soweit das Auge reicht. Kein ausschließlich asiatisches Phänomen also. Der Anblick und das dazugehörige Gedanken-Karussell möchten uns all die Areale verzehrten Landes aufkaufen lassen, um es wieder in die Hände der Natur geben zu können. Aber so einfach ist es eben nicht…

Der nächste Halt war ein ganz Besonderer für uns. Denn es handelt sich um einen 30 Hektar großen Wildtierkorridor, zu dem wir als Plant for Future bereits beigetragen haben. Doch schon auf dem Weg dorthin ist das Ausmaß der Umweltzerstörung kaum zu übersehen. Dafür brauchen wir das Auto nicht verlassen. Kilometer um Kilometer nichts als Palmen. Klingt nach Urlaub! Jedoch handelt es sich hier um Plantagen. Palmenölplantagen, soweit das Auge reicht. Kein ausschließlich asiatisches Phänomen also. Der Anblick und das dazugehörige Gedanken-Karussell möchten uns all die Areale verzehrten Landes aufkaufen lassen, um es wieder in die Hände der Natur geben zu können. Aber so einfach ist es eben nicht…

Eine riesige Palmöl-Plantage inmitten eines intakten Ökosystems

Dennoch, Großes wurde bereits erreicht. So konnte der Corcovado Nationalpark auf der Osa-Halbinsel im Südwesten Costa Ricas mit dem Piedras-Blancas-Nationalpark durch Wildtierkorridore miteinander verbunden werden. Pumas, die einst im Corcovado Nationalpark isoliert waren, konnten vor Kurzem im Piedras-Blancas-Nationalpark mit Videofallen festgehalten werden. Eine wirklich tolle Nachricht, die uns Hoffnung gibt. Nun streben wir in Zusammenarbeit mit unserem Partner eine Ausweitung in Richtung Nordosten, ausgehend vom Piedras-Blancas-Nationalpark an und dafür brauchen wir Eure Hilfe!

Voller Aufregung erreichten wir den 30 Hektar großen Wildtierkorridor, der ein Gebiet des östlichen Ausläufers des Piedras-Blancas-Nationalparks mit den Wäldern der Fila Gamba verbindet. Dieser Korridor ist unterteilt in die „Finca Amable“ und die „Finca Eduardo“. Die „Finca Amable“ ist auf beiden Seiten von Palmölplantagen umgeben und grenzt im Norden an die Ufer des Rio Bonito und die Wälder des Nationalparks Piedras Blanca. Im Norden grenzt sie an die Finca Eduardo. Um diesen Abschnitt des Korridors wieder zu bewalden, wurden die ersten Bäume im Jahr 2010 gepflanzt. Nach nur 10 Jahren ist diese Fläche heute komplett mit dichtem Sekundärwald bedeckt und zählt mehr als 200 verschiedene Baumarten. Es ist beeindruckend, wie schnell die Bäume unter den hiesigen Bedingungen der Tropen wachsen. Gerade in Zeiten des fortschreitenden Klimawandels, kann jemandem eine solch schnelle Regeneration der Natur kurz aus dem Ohnmachtsgefühl holen.

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Die „Finca Eduardo“ ist im Vergleich zu der „Finca Amable“ noch recht frisch „auf freiem Fuß“. Mit eurer Hilfe konnten wir 5000 m2 dieses Gebietes für immer schützen und dem Korridor angliedern. Die Bäume, die wir gerade erblicken sind teilweise erst 3 Monate alt. Doch auch hier fällt direkt die immense Wachstumsgeschwindigkeit aufgrund der idealen klimatischen Bedingungen auf. Dieses Gebiet wird nun mit etwas Starthilfe der Natur überlassen. Angewandt werden verschiedene Methoden. Zum einen werden Bäume aus der nahegelegenen Baumschule „Finca Modelo“ mit Regenwurmkompost verpflanzt und über 4 Jahre gepflegt, bis die eigene Überlebensfähigkeit des Baumes sichergestellt ist. Zum anderen gibt es die Möglichkeit kleinere Gebiete, die von intakten Wäldern umgeben sind, sich selbst zu überlassen. Die Natur wird sich diese Gebiete im Handumdrehen zurück erobern, sollten die zu wiederbewaldeten Flächen nicht zu groß sein. Doch auch für diesen Fall gibt es bereits externe Forschungen zur sogenannten Patch-Aufforstung. Hier geht es um die Schaffung mehrerer kleiner Waldabschnitte in einem sehr großen aufzuforstenden Gebiet, mit dem Ziel, dass sich die bewaldeten „Patches“ über einen gewissen Zeitraum eigenständig miteinander verbinden. Dies geschieht unter dem Aspekt, dass die herkömmliche Aufforstung durch das Pflanzen einzelner Bäume sehr kostenintensiv ist.

Die Finca Eduardo mit kürzlich gepflanzten Bäumen

Die beiden Fincas in dem großen biologischen Korridor sind strategisch äußerst gut gelegen, um die bestehenden Waldabschnitte miteinander zu verbinden und das Wanderverhalten der Tiere zu unterstützen. Doch auch hier wurden Anpassungen vorgenommen, um noch bessere Bedingungen zu schaffen. Der Fluss Rio Bonito tritt mehrmals im Jahr über seine Ufer, die Böden sind dadurch grundwasserbeeinflusst, sodass vor Beginn der Wiederbewaldung Drainagegräben gezogen wurden. Mit vollem Erfolg. Auch die beiden Fincas in dem Korridor werden von einer kleinen Straße voreinander getrennt. Damit die Tiere diese trotzdem ungestört überqueren können, ist hier eine Affenleiter oberhalb der Straße geplant. Wo ein Wille, ist auch ein Weg!

Zu guter Letzt stand der Besuch in dem Nationalpark an, dessen Name seit Ankunft in San José täglich in unseren Ohren klingelte. Der Größte, der Schönste, der Artenreichste, der Ursprünglichste! Diverse Superlative, seine Bedeutung für das Projekt Michaels und nicht zuletzt unsere Neugierde, waren mehr als genug Gründe, diesen Fleck Erde zu besuchen. Nach einigen Stunden abenteuerlicher Fahrt über löchrig, holprige „Straßen“ durch mehrere, kleine Flüsse kamen wir am Ziel an und konnten unserem Glück kaum fassen. Wir waren mitten im Regenwald vor der Küste des Pazifiks. Wir können sagen, dass die nächsten Tage in diesem Wald unser Naturbewusstsein unumkehrbar verändert haben. Aus unserer Unterkunft schauten wir herab auf eine Lagune mit riesigen Krokodilen, während die hellroten Aras ein lautstarkes Konzert in den Bäumen abhielten. Worte können unsere Erlebnisse in den darauffolgenden Tagen kaum wiedergeben und weil Bilder bekanntermaßen mehr als tausend Worte sagen, hier unsere anfangs erwähnte und beinahe komplette tierische Wunschliste.

Viel Spaß dabei und nicht vergessen: „Bestehende Wälder erhalten, neue Wälder erschaffen.“